Das 3-Ländergebiet Österreich, Deutschland und Schweiz am Bodensee bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten die Schönheit der Natur zu genießen. Die Berggipfel in Österreich und der Schweiz sind zum Greifen nahe. Das mächtige Rheintal bildet die Grenze zwischen Österreich und der Schweiz und eine Stadt geht fast in die andere über. Und dann nicht zu vergessen auf das liebliche Appenzellerland in der Schweiz.
Diese Vielzahl an Kulturlandschaften mal von oben zu überblicken und zu bestaunen, führte mich auf die Suche nach den Top-Aussichtsplätzen. Unbescheiden sind meine Nebenbedingungen aber - neben einer leichten Erreichbarkeit - auch den Sonnenuntergang erleben und genießen zu können. Gleich vorweg - ich habe diese Fotospots und Plätze gefunden und darf diese uneingeschränkt empfehlen!
Der 1.793 Meter hohe Hohe Kasten liegt im Appenzellerland und bildet die Grenze zwischen den Kantonen St. Gallen und Appenzellen Innerrhoden. Mit seiner freistehenden Spitze ermöglicht er einen 360 Grad-Rundblick. Richtung Norden säumen unzählige Hügel und Berge den Blick zum Bodensee. Richtung Osten fallen die Feldwände sehr steil ins Rheintal ab. Im Westen und Süden ragt das Alpsteinmassiv in den Himmel und eröffnet sich ein wunderbarer Blick auf den Säntis.
Die Seilbahn Hoher Kasten bringt den Besucher in wenigen Minuten von der Talstation in Brülisau zum Gipfel. Ein drehbares Panoramarestaurant, der Pflanzengarten und diverse Aussichtsplattformen sind damit bequem erreichbar. Um den Sonnenuntergang erleben zu können bietet die Seilbahn einmal monatlich Abendfahrten an. Die Betriebszeit ist an diesen Tagen je nach Monat bis 22 bzw. 23 Uhr verlängert (bitte auf der Homepage entsprechend informieren). Diese Abendfahrten sind lohnend und bei schönem Wetter kommt man in den Genuss sowohl die goldene Stunde, den Sonnenuntergang und auch die blaue Stunde erleben zu dürfen.
Bei meinem Besuch am hohen Kasten ist mir das Berggasthaus Staubern aufgefallen, da es ausgesprochen lieblich am Grat vor dem bizarr wirkenden Staubern liegt. Die Stauberenkanzel ist ein schroffer Felsspitz mit 1860 m Höhe und am Grat darunter thront das Berggasthaus. Der Anblick war so wunderschön, dass ich sofort begonnen habe zu recherchieren, wie ich dorthin komme. Meine Überraschung war sehr groß, dass es auch hier eine Bergbahn Staubern gibt.
Die Talstation liegt im kleinen Dorf Sennwald in der Nähe von Altstätten. Bei der Bergbahn handelt es sich um eine selbstfahrende Bahn! Beim Ticketautomaten in der Talstation löst man ein Ticket und nimmt in einer 8er-Gondel Platz. Alle 20 Minuten setzt sich diese wie von Geisterhand in Bewegung und man startet sein Bergabenteuer. Ich sage Abenteuer, weil es geht eine fast 1.300 Meter hohe senkrechte Wand hinauf zu Bergstation am Grat. Wer also Höhenangst hat, sollte sich unbedingt in Richtung Wand und nicht Rheintal setzen - und sich auch bewusst sein, dass man oben am Grat aussteigen muss.
Nach wenigen Minuten Fahrt erreicht man dann das Berggasthaus am Grat. Auf der einen Seite geht es steil bergab ins Rheintal mit Blick auf die Stadt Feldkirch bis hinein nach Bludenz, rechts der Ausblick nach Liechtenstein und weiter hinauf ins schweizerische Rheintal. Nicht ganz so steil die andere Seite des Grats mit Blick auf das Alpsteingebirge. Um den Säntis zu sehen, muss man den Weg hinauf Richtung Stauberenkanzel nehmen, der gleich nach dem Gasthaus steil ansteigt. Dem Grat folgend gelangt man auf einem Höhenweg zum Hohen Kasten. Wenn man sich jedoch vom Berggasthaus entfernt, sollte man über entsprechendes Schuhwerk und Schwindelfreiheit verfügen (!)
Super ist, dass die Bahn von April bis Dezember täglich bis 22:00 Uhr in Betrieb ist. Damit sind die abendlichen Highlights wie goldene und blaue Stunde sowie Sonnenuntergang fast ganzjährig garantiert.